МУСАЛА 2925,3m - HÖCHSTER BERG VON BULGARIEN (27.09.2010)  5

Written by Sputnik (Gerber Andrej)

Start point Боровец (1,340m)
Endpoint Боровец (1,340m)
Characteristic Hillwalk
Duration 12h 00min
Distance 25.0km
Vertical meters 1,850m
Map
Ascents Musala (2,925m) 27.09.2010
Auf dem Мусала (Musala; 2925,304m), dem höchsten Berg von Bulgarien.
Auf dem Мусала (Musala; 2925,304m), dem höchsten Berg von Bulgarien.

Einen sternenklaren Himmel leuchtete als ich um sechs Uhr morgens mein Hotelzimmer in Боровец (Borovec) verlies, der Wettergott hat's wohl gut gemeint an meinem wichtigsten Tag in Bulgarien. Auf einer Strasse erreichte ich bald die Abzweigung Бистрица (Bistrica) wo der eigentliche Aufstieg zu den Hütten Хижа Мусала (Hiža Musala) beginnt. Stetig steil wanderte ich auf den breiten, gerölligen Forstweg talaufwärts während es langsam begann hell zu werden. Nach knapp zwei Stunden erreichte ich die Brücke Велчево мостче (Velčevo mostče) auf 1950m Höhe. Hier rastete ich kurz doch wanderte bald weiter da es im engen Tal doch ziemlich kühl war. Die Schotterstrasse führte weitere 200 Höhenmeter bergauf bis zu einer Skistation wo endlich ein echter Wanderweg zur Hiža Musala ausgeschildert war. Der Pfad schlängelte sich durch dichte Legeföhren zu einer Weide. Hier überquerte ich wieder den Bach und stand bald bei der schön an einem Bergsee gelegenen Hütten auf 2389m. In der Sonne war jetzt endlich eine gemütliche Rast möglich, denn der Weg zum Musala wird noch lange sein! Frisch gestärkt ging ich mein erstes Gipfelziel an, dafür folgte ich zuerst ostwärts einem grün markierten Bergweg hinauf zu einem Bergrücken den ich auf 2500m erreichte. Hier geginnt die interessante, oft weglose Grattour zum Musala. Zuerst wanderte ich den breiten Grasrücken hinauf bis zum Vorgipfel des breiten Grasberges Дено (Deno). Durch ein Blockfeld erreichte ich alsbald den mit 2790m höchsten Punkt mit einem riesigen Steinhaufen. Gegenüber wanderte ich über Grashänge hinab in einen breiten Sattel mit der auffälligen Felsformation Сфинкса (Sfinksa). Vom Sattel querte ich zu einem kurzen Gratstück mit einem kleinen Steinmann und Wegspuren, danach ging es meist weglos auf den Nordgipfel des Иречек (Ireček) von wo ich eine prächtige Aussicht auf meine bisher zurückgelegte Strecke hatte. Der südliche 2852m hohe Hauptgipfel war von dort über Geröllblöcke schnell erreicht. Dort zeigte sich der Musala mit seiner Nordostflanke besonders eindrücklich, doch zuerst lag noch der Maлкa Mусала (Malka Musala) auf meinem Gratweg dazwischen. Etwas östlich vom Grat stieg ich auf Wegspuren in den Sattel zwischen den Gipfel Ireček und Malka Musala hinab. Nun könnte man den Wegspuren zum 2902m hohen Malka Musala etwas östlich vom Grat aufsteigen, ich zog es vor in lechter Kletterei über den Granitfels direkt dem Grat zu folgen was riesigen Spass machte und ich so bald auf meinem dritten Gipfel der Musalarunde stand. Hier machte ich nochmals eine Rast, doch bald zog es mich weiter. Zuerst ging es einfach den Wegspuren die Flanke hinan, danach am zackig-felsigen Grat entlang in eine tiefe Scharte zwischen den beiden Musalagipfel in der bizarre Felstürme stehen, die Granittürme heissen Трионите (Trionite). Für den Aufstieg folgte ich wieder meistens dem felsigen Grat, einige Stellen waren sogar mit einem Drahtseil gesichert welches aber bei den trockenen Verhältnissen nicht benötigt wird. Sowiso machte es hier mehr Spass dem Grat in netter Kletterei direkt zu folgen - nur einmal stand ich auf einem Turm und musste einige Meter wieder zurück steigen. Zum geräumigen Gipfel hin wurde das Gelände immer einfacher zu begehen und so erreichte ich den höchsten Berg der Balkanhalbinsel nach 7½ Stunden ab Borovec. Leider waren inzwischen einige Quellwolken aufgezogen und raubten mir so die Fernsicht, dennoch war es ein super Erlebnis auf diesem schönen Berg zu stehen. Da das Wetter nicht so klar war und es noch frühen Nachmittag war entschied ich mich am gleichen Tag abzusteigen obwohl ich den Schlafsack für ein Gipfelbiwak dabei hatte. So wanderte ich in etwa vier Stunden über den einfachen Normalweg zurück nach Borovec, zuletzt wollte der Schotterweg im tiefen Tannenwald einfach nicht enden und ich staunte dass mir die Strecke im Aufstieg nicht besonders lange vorkam. Im Hotel nahm ich erst erholsames Bad, danach verköstigte in einem der zahlreichen Restaurants in Borovec mit einem deftigen Schäfersalat, gebratenen Kartoffeln und zwei dicken gegrillten Koteletts. Einfach herrlich nach einer langen Bergtour!

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