TRIGLAV 2864m - HÖCHSTER BERG VON SLOWENIEN (24.06.2012)  5

Written by Sputnik (Gerber Andrej)

Start point Mojstrana (641m)
Endpoint Aljažev Dom (1,015m)
Characteristic Via ferrata
Duration 29h 00min
Distance 25.0km
Vertical meters 2,400m
Map
Ascents Triglav (2,864m) 24.06.2012
Auf dem Triglav (2864m), dem höchsten Berg von Slowenien
Auf dem Triglav (2864m), dem höchsten Berg von Slowenien

Als wir am Samstag um sieben Uhr in Jesenice mit dem Zug kam uns gerade recht dass der Bus zum Nachbarort Mojstrana erst in etwa einer halben Stunde fuhr. So konnten wir vor der Tour noch einen Kaffee trinken denn lange geschlafen hatten wir im kroatischen Schlafwaggon. Der Grund war nicht etwa dass es unbequem war, vielmehr quatschten wir mit jungen Schweizern die mit dem Intrrailticket auf ihrer ersten Reise durch einige Länder Osteuropas unterwegs waren.
Mit dem Bus erreichten wir also wie geplant Mojstrana wo man beim Bushäuschen an der Fernstrasse aussteigen muss. Über den Fluss Sava Dolinka gelangt man ins schöne Dorf das am Eingangs des Nationalparks und vom Tal Vrata liegt. Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, könnte sich die ersten 12km Fussweg entlang der Triglavska Bistrica zum Aljažev Dom sparen. Auf Autostopp hatten wir auf dem Hinweg keine Lust, deshalb wanderten auf dem Strässchen ins Vrata. Die markierte Wanderstrecke folgt meistens nicht dem Fahrsträsschen und lohnt sich zumindest auf dem Hinweg es durchwegs viele Schönheiten zu entdecken gibt. Der Weg verläuft nahezu immer im Wald und man kommt dabei an den zweistufigen Peričnik Wasserfällen (16m und 52m) vorbei und traversiert die eiszeitliche Felsaushöhlung Galerije. Langweilig war die Strecke auch deshalb nicht, da wir dort so viele Mäuse sahen wie sonst noch nie auf einer Bergtour oder Wanderung. Leider waren die putzigen Tierchen aber immer zu flink um dass man sie hätte fotografieren können - und das Teleobjektiv hatte ich leider nicht dabei. Nach nicht einmal drei Stunden erreichten wir den Aljažev Dom wo wir uns mit einer Suppe und erst einmal stärkten.
Beim Aljažev Dom beginnt erst der eigentliche Aufstieg auf den Triglav, die Strecke von Mojstrana dorthin war quasi erst ein Warmlaufen. Zuerst wandert man jedoch noch gemütlich talaufwärts vorbei an einem Kriegsdenkmal in Form eines gigantischen Karabiners bis in den Talkessel Bukovlje unter der gigantischen Triglav Nordwand. Ein Wegweiser markiert dort die Abzweigung über die Prag Route zum Triglavski Dom. Bei einem Blick über die steilen Wände hinauf staunten wir, dass dort hinauf lediglich ein einfacher Klettersteig hinauf führen sollte. Die Route beginnt nach der Bachquerung sogleich auch als stark ansteigender Bergweg über den man bald die erste Felsstufe erreicht. In den Felsen hat es zahlreiche Eisenstifte wo man sich bequem hochziehen kann. Gekonnt überwindet man die Felsen über eine lange Rinne und einigen kleineren Kletterstellen oberhalb und unterhalb der Rinne. Man gelangt so zu einem langen Band auf dem man die Steilflanke wenig ansteigend traversiert bevor der längere Kletterteil folgt. Aus der Traverse steilt sich der Weg sehr auf und man gelangt zu einer Felsstufe die unter einem Fels in einer Rinne fast senkrecht über Platte erklettert werden muss. Hier erleichtert jedoch ein Klettersteig und in den Fels geschlagene Stufen die schierigste Stelle des Hüttenweges so dass sich jeder etwas geübte Bergwanderer die Stelle meistert. Danach kraxelt man abwechselnd über mit Eisenstiften gesichetere Felsstufen oder steigt über den steilen Geröllweg hinauf bis zur Wegabzweigung zum Dom Valentina Staniča. Hier gelangt man ins Karstgelände namens Kotel das man immer den Markierungen entlang durchquert. Wir trafen dort noch auf wenige kleine Schneereste welche jedoch kaum störten, bei schlechter Sicht und mehr Schnee könnte die Querung wegen zahlreichen Dolinen jedoch gefährlich sein. Unterhalb der Hütte gelangt man wiederum zu einem gesicherten Steig der aber nur kurz ist und wir so nach etwa 8 Stunden Aufstieg von Mojstrana den Triglavski dom na Kredarici. Nach einer Stärkung stiegen wir in Finken auf den nahen Hüttenberg Kredarica (2541m) weshalb wir ihn gleich in "Schlaarpe Hörnli" umtauften. Da wir nun nichts mehr zu tun hatten und die meiste Zeit die Hütte in den Wolken steckte, machten wir bis vor den Sonnenuntergang ein Nickerchen. Nach dem Nachtessen erlebten wir dann einen unvergesslichen Sonnenuntergang der durch leuchtende Wolken und der Mondsichel über dem Triglav noch eindrücklicher war.
Noch bei Dunkelheit machten wir uns auf den Aufstieg zum Triglav um bei Sonnenaufgang sicher auf dem Vorgipfel Mali Triglav zu stehen. Der Aufstieg den Eisenstiften und Drahtseilen entlang war eine genussvolle Kraxelei ohne Schwierigkeiten. Mit jedem Schritt wurde es heller und die Aussicht weitete sich. Pünktlich zum Sonnenaufgang standen wir auf dem Mali Triglav wo wir einen prächtigen Sonnenaufgang verfolgen konnten. Der Triglav verfärbte dabei rötlich so dass uns bald nichts mehr zurück hielt auch die letzten Höhenmeter zum Dach Sloweniens hinaufzukraxeln. Auf unserer Route waren wir die ersten Bergsteiger auf dem Gipfel, jedoch waren schon drei Slowenen oben die den einfacheren Aufstieg vom Dom Planika (2401m) her nahmen. Eine halbe Stunde genossen wir das Panorama mit einer Fernsicht zu den über 100km entfernten Hochalpen in Österreich. Auf der Aufstiegsroute erreichten wir bald wieder den Triglavski Dom während inzwischen Dutzende Bergsteiger am Triglav unterwegs waren.
Wir packten in der Hütte unsere Sachen zusammen und frühstückten nun in der wärmenden Morgensonne. Für den Abstieg wollten wir einen Abstecher zum Rž (2538m) unternehmen. Hinter der Kedarica folgten wir dem teilweise gesicherten Gratweg entlang bis dieser den Grat in Richtung Dom Valentina Staniča verlässt. Einige Pfadspuren wiesen uns den Weg auf den Rž den man über zwei kleine Vorgifel erreicht. Vom Rž stiegen wir zurück in eine Scharte von der man auf Kies direkt wieder auf den Bergweg heruntergleiten konnte. Unterhalb vom Dom Valentina Staniča erreichten wir wieder unsere Hüttenaufstiegsroute über die wir wieder zum Aljažev Dom gelangten. Nach einem kühlenden Bier und einem leckeren Gulasch versuchten wir als Anhalter nach Mojstrana. Nach der wunderbaren Bergtour hatten wir weiterhin Glück und erste Auto hielt an und das Englische Touristenpärchen nahm uns mit.
In Mojstrana verbrachten wir die Wartezeit auf den Bus bei einem leckeren lokalen dunklen Bier. Zeit hatten wir nun ja genügend denn unser Zug fuhr erst am Abend von Jesenice zurück in die Schweiz. Leider fanden wir in Jesenice aber kein Restaurant so dass wir uns mit einem Kebap begnügen mussten. Dafür tranken wir in einer Plattenbausiedlung genügend Bier so dass wir im Zug erst an der Schweizergrenze wieder aus unserem Tiefschlaf erwachten.

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