Pisciadu (23.08.2018)  5

Written by Chris (Christian König) GSM

Characteristic Via ferrata
Duration 11h 19min
Distance 10.9km
Vertical meters 1,323m
GPS
Ascents Torre Exner (2,494m) 23.08.2018 09:58
Cima Pisciadù (2,985m) 23.08.2018 12:49
Visits of other PBEs VF Brigata Tridentina Parking (1,935m) 23.08.2018 08:09
Via ferrata Brigata Trindentina (1,930m) 23.08.2018 08:16
Tridentina - first section of wires (1,970m) 23.08.2018 08:16
Tridentina - second section with wires (2,090m) 23.08.2018 08:48
Cavazza al Pisciadu (2,585m) 23.08.2018 11:01

Der Pisciadu-Klettersteig soll der beliebteste der Dolomiten sein. Klingt nicht so sehr nach der Ruhe, die ich eigentlich suche. Da er aber auch sehr schön sein soll und es einen Gipfel oben drauf zu besteigen gibt, warum also nicht? Zudem war es unter der Woche, was zumindest ein klein wenig den Ansturm reduziert, auch wenn die Italiener noch Ferien haben. Die Wettervorhersage war eine Kopie der voran gegangen Tage: Erstmal schön, wie lange lässt sich nicht sagen und irgendwann kracht es mehr oder weniger stark.

Der Wecker steht eh schon seit den letzten Tagen auf 6:00 und so stieg ich kurz nach acht in den Klettersteig ein. Vor mir ein paar andere Kletterer zu sehen, hinter mir kamen noch ein paar. Nichts was mir Gedanken von Karawanen bescheren würde. Der erste Teil ist sehr kurz und praktisch zum aufwärmen, daran schließt sich eine Gehstrecke an bevor man zum eigentlichen Klettersteig kommt. Direkt neben dem Steig fällt ein hübscher Wasserfall über einen Absatz. Die nun kommende Ferrata verläuft stets neben dem Bach, der diesen speist. Was für eine Kulisse! Auch die Kletterei stellt sich durchweg als sehr schön in für einen Kletterer sehr moderaten Schwierigkeiten dar. Der Fels ist gut gestuft und selten wirklich glatt. Es gibt also stets genug zu greifen und zu treten. Natürlich findet sich hier auch feinster Marmorspeck, aber das muss wohl kaum extra erwähnt werden.

Kaum im oberen Teil unterwegs, stellte sich die vorausgehende Gruppe als eine geführte heraus. Als das kurze Seil als zusätzliche Sicherung ausgepackt wurde, schwante mir übles. Doch die Sorgen stellten sich als unbegründet heraus, die Truppe kletterte sehr ordentlich aufwärts. Die kleinen Pausen des Wartens waren mehr als willkommen, um die herrlichen Ausblicke zu genießen und das eine oder andere Foto zu schießen.

Mit den zwei unmittelbar vor mir kletternden Männern kam ich bald ins Gespräch. Zwei Ingenieure aus Kärnten. Irgendwie war schnell klar, dass sowohl sie als auch ich eigentlich ganz wo anders herum klettern. Tatsächlich war dies für die beiden ein Ruhetag von den vielen Mehrseillängen, die sie zuvor unternommen hatten. Ein paar der Touren zeigten sie mir später an der gegenüberliegenden Wand und ich muss kaum betonen wie sehr ich sie darum beneidet habe. Dort wäre ich auch zu gerne geklettert, doch in Köln Kletterer für solch alpine Unternehmungen zu finden ist ein eher schwieriges Unterfangen.

Wir stiegen aus dem Klettersteig aus und gingen noch gemeinsam zur Hütte. Hier trennten sich vorerst unsere Wege, da ich noch zum Gipfel wollte, sie gingen erstmal checken wie weit ihr Kleingeld auf der Hütte für etwas Flüssiges reicht. Wir tauschten Telefonnummern aus, da sie mir in Aussicht stellten mich am nächsten Tag auf ihre letzte Klettertour mitzunehmen. Obendrein arbeitet der eine in Hamburg und ist daher naturgemäß auch desöfteren im Ith beim Klettern zu treffen. Da sage ich doch gerne Bescheid, wenn ich das nächste Mal dorthin fahre.

Ich stapfte etwas mühevoll zum Gipfel, die vielen Höhenmeter der letzten Tage machten sich dich bemerkbar. Die Aussicht war noch ziemlich gut und erneut war ich völlig fasziniert von den vielen Türmen, die das Sellamassiv bilden, dazwischen Täler voller Schutt. Nach einiger Zeit traf ich die beiden am Gipfel wieder, auch wie hatte das noch immer gute Wetter hinauf gelockt.

Wir stiegen gemeinsam wieder ab und unterhielten uns dabei und unterhielten uns dabei sehr gut über so manche Erfahrungen, die wir auf Touren oder im Job gemacht haben. Wieder an der Hütte angekommen hatte sich bereits ein ordentliches Gewitter zusammen gebraut. Es donnerte immer wieder und auch Blitze durchzuckten den Himmel. Noch war es etwas entfernt, also was tun? Die beiden Kärntner entschieden sich für einen schnellen Abstieg, ich blieb auf der Hütte, um das Spektakel beobachten zu können. Dort kam ich bald mit zwei Badenern, Vater und Sohn ins Gespräch. Nach einiger Zeit setzte der Regen ein und wir flüchteten nach drinnen. Die Zeit verging wie im Flug, erzählten uns von gemachten Touren, tauschten einige Tips für die nächsten Tage aus und mussten auch über so manche Alltagsdinge herzlich lachen. Ein herzliches Dank nochmal für die unterhaltsamen Stunden. Von den beiden erfuhr ich zudem, dass ab zehn sehr viele Familien mit Kindern im Klettersteig unterwegs waren und entsprechend Geduld gefragt war. Nachdem der Regen aufgehört hatte stieg auch ich als einer der letzten des Tages ab.

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