KEBNAKAISE NORDTOPPEN 2096,8m - HÖCHSTER SCHWEDE (13.08.2018)  4


Start point Nikkaluokata (470m)
Endpoint Nikkaluokata (470m)
Characteristic Alpine trip
Duration 47h 00min
Distance 54.0km
Vertical meters 1,950m
Map
Ascents Kebnekaise Nordtoppen (2,097m) 13.08.2018
Kebnekaise Sydtoppen (2,096m) 13.08.2018
Vierranvárri (1,720m) 13.08.2018

TAG 1 (13.8.): Nikkaluokta - Kebnekaise fjällstation

Drei Tage prognoszierte der norwegische Wetterdienst „Yr“ bewölkte, aber immerhin trockene Verhältnisse für den Kebnekaise. Trotz des Regenwetters der letzten Tage hatte ich also Glück. Nach einer schönen Busfahrt erreichte ich von Kiruna den Weiler Nikkaluokta, wo das Abenteuer beginnen konnte. Es waren insgesamt 19 Kilometer bis zur Fjällstation zu gehen, aber kaum eine Höhendifferenz. Der Weg dorthin war stets bestens ausgebaut und man trifft immer wieder auf Holzstege die sumpfiges Gelände durchqueren. Oftmals velräuft der Weg durch niedrigen Wald. Dennoch hat es immer wieder Stellen wo man schön über die weite Hügellandschaft sehen kann. Natürlich benutzte ich unterwegs nicht das Schiff über den Láddjujávri / Ladtjojaure, wo man für wucherhafte 37 Schweizer Franken 6 km abkürzen könnte. Nach je etwa 6 bis 7km machte ich eine Trink- und Esspause und erreichte die Fjällstation etwas mehr als vier Stunden kurz vor 4 Uhr Nachmittags. Ich checkte in die hotelartige Fjällstation ein. Ungewöhnlich ist, dass man nur immer eine Übernachtung buchen kann. Auch beim Wucherpreis von nahezu 100 Schweizer Franken konnte keine Freude aufkommen, zumal keine Malzeiten inbegriffen sind und ich das mitgetragene Nachtessen selber kochen musste. Nun ja, ich bin ja nur einmal im Leben in der Fjällstation!

TAG 2 (14.8.): Gipfelbesteigung

Obwohl schon taghell hir hochoben im Norden, war es früh morgens als mein Wecker klingelte. Ich packte meine Sachen, asse etwas selbst mitgebrachtes Frühstück und machte mich kurz nach 4 Uhr auf zum Kebnekaise. Es war noch kaum jemand wach in der Fjällstation und schon gar keine anderen Berggänger unterwegs. Dies ist ganz nach meinem Geschmack; erstens sind keine weiteren Leute auf dem Gipfel und zweitens war, je länger der Tag dauern würde, mehr Bewölkung und Nebel im Gipfelbereich vorhergesagt. Zuächst folgte ich dem Normalweg etwas über einen Kilometer bis zum Jökelbäken der von einem recherhand liegenden Seitental herunter fliesst. Eigentlich hätte hier ein Wegweiser für den „Östra leden“ stehen sollen, doch das Schild konnte ich nirgens sehen. Nun ich wusste ja dass ich nun dem Bach folgen musste und ein klarer Bergweg war auch zu sehen. Wie in der englischen Routenbschreibung die ich dabei hatte, querte der Weg an einer markierten Stelle den Bergbach etwa 100m unter einem Wasserfall. Andernseits ging es über einen steilen Grashang im Zickzach hinauf und der beschrieben zweite Wasserfall konnte ich nun auch sehen. Langsam ging die Vegation zurück und das Gelände wurde flacher und steiniger. Inzwischen war rechterhand ein kleiner, steiler Gletscher zu sehen und der mit roten Punkten und Steinmännchen markierter Bergweg verlief über einen breiten, von Steinen geprägten Geländerücken. Hier war Zeit für eine erste Rast, denn langsam kam der Hunger auf. Der Kebnekaise sollte nun zu sehen sein, doch der verborg sich hartnäckig in einer Wolke. Das Gelände wurde nun immer flacher und ein Firnfeld musste noch zur Gletschermoräne gequert werden. Der Gletscher war grösstenteils aper und sah harmlos auf. Dennoch montierte ich die Steigeisen, schliesslich stieg man vom fast ebenen Gletscher über eine aufsteilende Firnrampe zum Einstieg in die Felswand hoch. Bald stand ich schon beim besagten Einstieg wo sogar ein Seil hing um die wenigen Meter zum Klettersteig zu gelangen. Die Steigeisen verstaute ich wieder im Rucksack und nach einigen grossen Schlücken Trinken folgte der erste etwas anspruchsvollere Teil der Route. Die Wand ist etwas über 100m hoch und wird nahezu durchwegs mit einem Drahtseil zur Sicherung durchzogen. Der Fels war jedoch griffiger Granit und die Kleterei überstieg nie den II.-Schwierigkeitgrad. So kletterte ich frei und benutzte das Drahtseil fast nie als Steighilfe. Im oberen Bereich lag etwas Neuschnee auf den Felsen, so dass ich etwas vorsichtiger sein musste. Viel zu schnell war die Felsstufe durchstiegen und ich erreichte bei einer Nothütte den Normalweg. Nach einer kurzen Rast folgte ich stetes den Markierungen über den Geröllhang bis plötzlich das Gipfeleisfeld des Südgipfels auftauchte. Wieder montierte ich die Steigeisen und kramte den Pickel vom Rucksack. Zuerst mässig steil, dann flacher und zuletzt nochmals steil stapfte ich den vereisten, etwa 40m hohen Hang hinauf und stand alleine auf dem Südgipfel. Die Wolken um den Gipfel hatten sich inzwischen verzogen und ich konnte die Aussicht geniessen. Gegenüber rufte jedoch der etwas höhere Nordgipfel zu dem ein schöner Firngrat führt. Also ging ich rasch weiter. Der Grat war etwas vereist aber einfach begehbar. Dieser besonders schöne Teil solte etwas anspruchsvoller sein was ich aber ganz und gar nicht so empfand. Über einige Felsen erreichte ich den neuen höchsten Punkt Schwedens, ein herrlicher Moment! Glücklicherweise liessen die Wolken noch eine Aussicht aud die nehe Berglandschaft zu. Bald jedoch verhüllte sich der Gipfel in Nebel. Mir war es egal, ich rastete erst einmal gemütlich bevor ich mich wieder auf den Rückweg zum Südgipfel machte. Von dort ging es im Nebel weiter hinunter zur Hütte zu der ich über die Felswand kam. Nun musste ich aber weiter über die Geröllhalde absteigen. Ich stieg direkt in der Falllinie ab und verfehlte so den Weg. Als ich unter die Wolkeschicht kam sah ich weiter unten den Sattel Kaffedalen und ziemlich weit rechts von mir den Pfad. So stieg ich einfach weiter den immer steiler werdenden Geröllhang ab bis ich im Sattel wieder auf den Normalweg traf. Hier kamen mir dutzende Bergwanderer entgegen, wobei wohl fast alle nur das Ziel Südgipfel hatten. Auf dem Normalweg stellte sich mir nun der Schutt- und Geröllberg Vierranvárri in den Weg der überschritten werden muss. In einer halben Stunde war ich oben und besuchte den höchsten Punkt abseits des Weges. Vom Vierranvárri folgte ein steiler Abstieg in einen weiteren Satte, danach ging es weiter steil Bergab über die Hänge des Tolpagorni ins Kitteldalen. Nach dem Tal wurde der Weg endlich wieder flacher und schlenderte nun in gemütlichem Tempo zurück zu Fjällstation. Während fast alle anderen Berggänger noch in der Nebelsuppe am Kebnekaise standen, checkte ich in die Fjällstation ein und kochte mir ein Nachtessen. Nach einem Nickerchen gab es zum Gipfelerfolg noch zwei Bierchen intessante Gespräche mit einer Gruppe norwegischer Bergweltenbummler.

TAG 3 (15.8.): Kebnekaise fjällstation - Nikkaluokta und Kiruna

Um nicht auf den Bus hetzen zu müssen, lief ich um sechs Uhr morgen ab für die 19km-Strecke nach Nikkaluokta. Viel Leute waren nicht unterwegs und so erreichte ich die Busstation nach 4½ Stunden Marschzeit. Ich hatte nun noch etwa eine Stunde Zeit; zuerst wechselte ich die Kleider, danach gab es ein erfrischendes Bier im Restaurant.

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